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Das sagt die Presse über uns:

Schöpfungsgeschichte in Bunt – Eltviller Kirche St. Peter und Paul

Drosselgasse – Rüdesheim am Rhein

Spatenstich – Lorch Hilchenhaus

Licht und Worte im Wald – Wiesbaden

Kirchentag Abschlussgottesdienst – Dresden

Kirchentag Hohenzollernbrücke – Köln

Schöpfung im Licht im Dom – Mainz

Kirchentag – Berlin

Im Schatten der Akropolis – Athen

Bericht aus dem Wiesbadener Tagesblatt vom 02.01 2018

 

LORCH – „Was macht ihr eigentlich?“ Die Frage hören Helmut und Natalie Lehwalder oft. Und sie ist in der Tat gar nicht so leicht zu beantworten, jedenfalls nicht in zwei Sätzen. Schon das Haus der beiden in der Wisperstraße zeugt von vielfältigen Aktivitäten. Dort, wo einst die Schüler der Fahrschule Lehwalder die Verkehrsregeln paukten, lernen jetzt Flüchtlinge Deutsch, aber auch Deutsche Englisch. Außerdem gibt es dort ein kleines Studio zum Zusammenschneiden von Filmen, eine Gesangkabine und Regale voller Lautsprecher und viele Meter Kabel. „Die Grundausstattung, um bei kleineren Veranstaltungen für Licht und Ton zu sorgen“, erklärt Hemut Lehwalder.

Üblicherweise reicht das heimische Equipment allerdings nicht, denn Helmut Lehwalder sorgt bei Großveranstaltungen für die Technik drumherum, für die passende Bühne, die Videoleinwand, den Ton und die Lichtinstallationen. Das, was dazu benötigt wird, besorgt er sich in der ganzen Republik.

Beim Ökumenischen Kirchentag in Dresden 2003 war er dabei, in Köln 2007 und beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden 2011, sorgte für eine Bühne direkt an der Elbe, illuminierte Gebäude und Bäume und den Ton, der in der ganzen Stadt zu hören war. Vier Jahre später war er wieder in der Stadt und organisierte mit anderen zusammen ein Konzert für ein offenes Dresden mit Top-Acts wie Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken – als Reaktion auf die Pegida-Bewegung. „28 000 Gäste waren da“, erzählt er. Noch zweimal versuchte er die Rechtspopulisten in Dresden mit Musik in die Schranken zu weisen. „Aber das war nicht nachhaltig“, bedauert Helmut Lehwalder, der auch im Rheingau seine Auftritte hatte – zum Beispiel bei der Welterbefeier in Rüdesheim, in Kloster Eberbach oder auf Schloss Vollrads. Die Lorcher Kirche St. Martin illuminierte er nach dem Anschlag von Paris in den französischen Farben. Momentan läuft ein Projekt mit Bibeltexten, die in schön beleuchteten Kirchen in der ganzen Republik abgespielt werden.

Karaoke fürs Altersheim

 

In der Wisperstraße bekommt gerade „Scarlett“ den letzten Schliff, Karaoke fürs Seniorenheim. 250 Lieder, die, versehen mit den Texten in großen Buchstaben, auf einem Bildschirm abgespielt werden können, sollen Dementen bewusstes Erinnern mit Musik ermöglichen. Damit schließt sich vorerst der Kreis, denn über Karaoke haben sich die Britin und der Lorcher einst in Frankfurt kennengelernt. 2001 siedelten sie mit der Firma „World of Karaoke“, die Zubehör für Karaoke verkaufte, nach Lorch um. Inzwischen ist es aber die Firma „Ateon Education“, in die beide die meiste Zeit stecken.

„Die Anfeindung des Asylgedankens, die Intoleranz und Respektlosigkeit waren die Antriebsfeder, sich um Flüchtlinge zu kümmern“, erzählen sie. Natalie Lehwalder, die bereits einen Kurs für Erwachsenenbildung absolviert hatte und Englischunterricht an der Volkshochschule gab, bot an, die Flüchtlinge in Deutsch zu unterrichten. Innerhalb eines Wochenendes haben wir den früheren Unterrichtsraum der Fahrschule umgebaut“, erinnern sich die beiden. Anfangs lief das noch ehrenamtlich mit zehn Leuten jeden Tag. Inzwischen finden in der mittlerweile zertifizierten Sprachschule auch offizielle Deutschkurse und die Integrationskurse statt, bislang allerdings mit Partnern wie der Volkshochschule und der AWO. „Offiziell waren wir aber immer nur die Vermieter und Natalie hat nur eine Ehrenamtspauschale bekommen, obwohl wir praktisch alles gestemmt haben“, erklärt Helmut Lehwalder.

Jetzt haben die beiden aber einen Dreh gefunden. Gemeinsam mit weiteren Lorchern haben sie die gemeinnützige Organisation „Allegro – Teilhabe mit Sprache und Musik“ gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss engagierter Menschen und hat sich der Teilhabe von Menschen am täglichen Leben verschrieben. Allegro hilft zum Beispiel bei Behördengängen, bei Umzügen oder der Wohnungssuche, organisiert Ausflüge – und bietet Sprachkurse für Flüchtlinge in den Räumen von Ateon an.